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NVA Pioniere

Ponton-Regiment-3 der NVA

Abriss der geschichtlichen Entwicklung vom D2-Sonderkommando I bzw. des Brückenbaukommandos zum Pontonregiment 3

Das "D2-Sonderkommando I"  wurde auf Befehl des Chefs der Hauptverwaltung für Ausbildung (HVA) vom 04.12.1950, unter erheblichen materiellen und personellen Schwierigkeiten, bis 30.12.1950 am Standort KIRCHMÖSER aufgestellt.

Die Dienststelle unterstand direkt der HVA.

Entsprechend der Gliederung und Ausstattung war das Sonderkommando I vorrangig auf den militärischen Brückenbau ausgerichtet.

Es war bis zur Bildung der KVP, am 01.06.1952, gegliedert in die 1. und 2. Allgemeine Pionierkompanie, eine Technische Kompanie sowie den Stabszug, mit insgesamt einer personellen Sollstärke von 245 Mann. Die Ausstattung mit Bewaffnung, Technik und Geräten war äußerst bescheiden. Sie bestand u. a. aus den Brückengeräten "A" und "B", der Dieselramme 39, Flachbooten und weiterem Pioniergerät aus Wehrmachtsbeständen. Als Transportmittel wurden die LKW H3 und später H3A aus der DDR-Produktion eingeführt.

Im März 1951 wurde das D2-Sonderkommando I nach KÜCHENSEE (STORKOW-MARK) verlegt. Das Gelände am GROSSEN GRIESENSEE, unweit der Kaserne, sowie Abschnitte an der SPREE in der Nähe von BEESKOW wurden als Ausbildungsplätze genutzt. 

In den Jahren 1951 bis 1953 fanden regelmäßig Feldlager unter Teilnahme weiterer D2-Kommandos statt, die in der Regel von Fortbildungsmaßnahmen der Pionieroffiziere begleitet waren.

Im Juni 1952 erfolgte die Umbenennung des Sonderkommando I in Brückenbauabteilung.

Die Ausbildung der Abteilung wurde im Sommer 1952 unterbrochen. Die Einheiten verlegten auf Befehl des Chefs der Kasernierten Volkspolizei in den Raum TORGELOW-EGGESIN, um gemeinsam mit weiteren Kräften, u. a. mit der Jugendorganisation "Dienst für Deutschland" Unterkünfte und Ausbildungsanlagen für die mechanisierte VP-Bereitschaft Eggesin der Territorialen Verwaltung PASEWALK zu errichten. 

Gemäß Befehl Nr. 2/53 des Chefs der KVP über die "Umgliederung und Verlegung der Dienststelle KÜCHENSEE" wurde die Brückenbauabteilung zum Standort KLIETZ verlegt, mit der Aufgabe ein selbständiges Brückenbaukommando aufzustellen, das dem Chef Ingenieurwesen der KVP unterstand. Die Umdislozierung wurde bis 01. September 1953 abgeschlossen.

Entsprechend des Stellenplanes, der streng gemäß der Struktur von Pontoneinheiten der Sowjetarmee gegliedert war, bestand das Brückenbaukommando ab Herbst 1953 aus zwei Pionier- (Übersetz-) Abteilungen mit je zwei Pontonkompanien und einer Pontonparkkompanie sowie einer Technischen Kompanie mit drei Zügen, Lehrkompanie und den Stabseinheiten.

1953 erhielt das Brückenbaukommando den sowjetischen Park SPB (Schwerer Pontonbrückenpark). Der Park wurde jedoch ohne Basisfahrzeuge geliefert, sie sollten aus DDR-Produktion (modifizierte LKW-G5, sogenannte "Sommerlauben") bereitgestellt werden. Das konnte jedoch erst umfassend in den Jahren 1954/55 realisiert werden. Zum Zeitpunkt der Einführung des Parks standen nur wenige LKW des Typs G5 zur Verfügung. Als Bugsierboote wurde der Typ BB 120 aus DDR-Produktion eingeführt. Die Technische Kompanie war mit Holzbearbeitungsmaschinen, einer Planierraupe und einem Autokran ausgerüstet.

Eine der Bewährungsproben des Brückenbaukommandos war die Teilnahme an einer gemeinsamen Übung von D2-Abteilungen und -Kommandos im Juli 1955 auf dem Wasserübungsplatz ROSSLAU/DESSAU zum Thema: "Die Organisation, das Anlegen und die Bedienung von Fährübersetz- und Brückenübersetzstellen von 10-Mp und 50-Mp Tragkraft". Die Übung diente auch der Vorbereitung der Einheiten auf die Teilnahme an Truppenübungen der mechanisierten Divisionen POTSDAM und DRESDEN.

Einsätze in Notfällen und in der Volkswirtschaft in den Jahren 1954 bis 1956 

Der Einsatz der Pioniere aus dem Standort Klietz, erfolgte in der Regel zum Hochwasserschutz und zur Einbringung der Ernte.

In den fünfziger Jahren bauten die "Klietzer"-Pioniere zahlreiche Behelfsbrücken. Eine besondere Herausforderung war der Bau einer Brücke über die DOSSE in RÜBEHORST und die Errichtung der 50 m langen Dombrücke in HAVELBERG.

Die Entwicklung des Brückenbauregiments I bzw. des Pionierregiments 12 von 1956 bis 1961 

Auf der Basis des Brückenbaukommandos wurde am 30.04.1956 das Brückenbauregiment I (BBR-I) der Nationalen Volksarmee aufgestellt. 

Es gliederte sich in zwei gleiche Pontonbataillone, jedes mit zwei Pontonkompanien und einer Pontonparkkompanie. Zum Bestand gehörten weiter eine Technische Kompanie sowie eine Lehrkompanie, ein Aufklärungszug, ein Nachrichtenzug und Züge der technischen sowie rückwärtigen Sicherstellung.

Während der Truppenübung der 8. Infanteriedivision im September 1956 unter dem Thema „Landungsabwehr im Küstenstreifen“ wurden erstmalig größere Wasserhindernisse mit Sturmbooten und Fähren überwunden. Die angenommene Zerstörung des Rügendammes, der einzigen Straßenanbindung der Insel RÜGEN an das Festland, erforderte, besonders auf Grund der Dislozierung mehrerer Truppenteile und Einheiten der 8. ID auf der Insel am Standort PRORA, das Einrichten und Unterhalten von Pontongroßraumfähren über den GREISWALDER BODDEN zwischen der Halbinsel ZUDAR (SMITERSHAGEN) und STAHLBRODE (ca. 2.000 m breite Fährstelle).

Im August 1957 erhielt erstmals eine NVA-Division, die 1. MSD, den Auftrag die ELBE mit dem gesamten Personalbestand sowie der kompletten Ausrüstung und Bewaffnung zu forcieren. Dazu errichteten die Pontoniere des Brückenbauregiments im Raum JERRICHOW, Kreis GENTHIN (heute JERICHOWER LAND), eine Pontonbrücke. Während einer zweiseitigen Truppenübung der 6. MSD, im September 1957, wurde der "gewaltsame Übergang über einen Fluss aus der Bewegung" durch das Brückenbauregiment mit einen Brückenschlag über die ELBE unterstützt.

Die Entwicklung des Pionierregiments 12 bzw. des Pontonregiments 3 

Am 07. Oktober 1958 überreichte der Chef Pionierwesen der NVA im Auftrag des Ministers für Nationale Verteidigung die Truppenfahne. Mit gleichem Datum erfolgte die Umbenennung des Brückenbauregiments I in Pionierregiment 12.

Der Pontonbrückenpark SPB wurde 1958 durch den moderneren Typ mit der Bezeichnung TPP ersetzt. Der Bau einer 60-Mp Brücke über ein 175 m breites Wasserhindernis erfolgte in 80 Minuten. 

In den Folgejahren fanden verstärkt gemeinsame Übungen der NVA mit Truppenteilen der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) statt an denen auch das Pionierregiment 12 teilnahm.

Mit Wirkung vom 01.10.1961 gliederte sich das Pionierregiment 12 in den Stab mit den Gefechtssicherungs-, Versorgungs-, Transport- und Instandsetzungs-einheiten, den Regiments-Med.-Punkt, eine Unteroffiziersausbildungskompanie sowie zwei gleiche Pontonbataillone mit Stab, Gefechtssicherungs- und Versorgungseinheiten, je 2 Pontonkompanien und einem technischen Zug.

In der Spezialausbildung bildete der Bau von Schnell-, Unterwasser- und kombinierten Brücken einen Schwerpunkt

Im Herbst 1963 verlegte das Pionierregiment vom Standort KLIETZ nach DESSAU-ALTEN, in die Kasernenanlagen der ehemaligen Pionierschule.

Das Regiment erhielt am 01. März 1967, dem 11. Jahrestag der NVA, den Ehrennamen "Johann Philipp Becker".

Eine revolutionierende Veränderung des Großfähren- und Brückenbaus erfolgte 1966 mit der Einführung des sowjetischen Pontonparks PMP. Die geländegängigen Transportfahrzeuge vom Typ KrAZ 214 waren den bisherigen LKW G5 weit überlegen. Die Normzeiten zum Bau einer 60-Mp Brücke verringerte sich auf ein Drittel der bisherigen Zeit. 

Das Pionierregiment 12 wurde im Jahre 1967 mit der Einführung des neuen Pontonparks umstrukturiert, aus der Führung des Chefs Pionierwesen im Ministerium für Nationale Verteidigung herausgelöst und unter Beibehaltung der Bezeichnung dem Kommando des Militärbezirkes V unterstellt. Im Herbst 1970 erfolgte die Übergabe an das Kommando des Militärbezirkes III und die Umbenennung in Pontonregiment 3. 

Die bisherige Struktur wurde Ende 1971 verändert. Der Sollbestand an Personal betrug 687 Mann (Kriegsstruktur 1095 Armeeangehörige). Jede Pontonkompanie war ausgerüstet mit einem halben Pontonpark PMP (60 Mp-Brücke mit einer Länge von 119m), jeweils aufgeteilt auf zwei Pontonzüge. Ein weiterer Pontonzug hatte 6 Bugsierboote BMK 130M mit Transportfahrzeug Ural 375D und die Universalmaschine DOK im Bestand. Der Technische Zug des Pontonbataillons verfügte über einen Kranwagen, einen Satz (4 Stück) TMM (aus dem russischen schwere mechanisierte Brücke), eine Wasserfilterstation mit Brunnenbohrgerät SKB 60 und eine Universalmaschine DOK. Das Organisationsschema sah zu diesem Zeitpunkt bereits 72 Planstellen in den Pontoneinheiten vor, die mit Reservisten zu besetzen waren. Ihre Dienstzeit betrug drei Monate.

Das Forcieren aufeinanderfolgender Wasserhindernisse mittels Großraumfähren und Pontonbrücken verschiedener Tragfähigkeit bei Tag und Nacht bestimmte den Übungsalltag der Pontoniere. Das Übersetzen von vereisten Flussläufen wurde geübt.

Zu Jahresbeginn 1963 erfolgte ein Einsatz zur Sicherstellung der Kühlwasserversorgung des Kraftwerkes "ELBE" in VOCKERODE, um den Zusammenbruch des Energiesystems zu verhindern. Unter extremen Witterungsbedingungen wurde, bei einer Außentemperatur von 25° bis 27° C unter Null, die ca. 70 cm starke Eisdecke am Kühlwassereinlaufkanal gesprengt und durch den Bau einer Staustufe in der ELBE die Kühlwasserversorgung des Kraftwerkes gesichert.

Im Sommer 1973 nahm das Pontonregiment an einer gemeinsamen spezialtaktischen Übung von Ponton- und Landeübersetzeinheiten der NVA und der GSSD teil. 

In den folgenden Jahren nahmen die Stäbe und Einheiten des Regiments verstärkt an Kommandostabs-, Truppen- und Mobilmachungsübungen teil. 

Im Stellenplan und Ausrüstungsnachweis 1976 gab es nachstehende strukturelle Veränderungen:

Die zwei Pontonbataillone gliederten sich nunmehr in zwei Pontonkompanien und einen Brückenbauzug. Die Pontonkompanien bestanden aus jeweils zwei Pontonzügen und einem Technischen Zug. Die selbständigen Züge des Regimentsstabes (Aufklärungs-, Führungs-, Nachrichten- und Taucherzug) wurden zur Führungskompanie zusammengefasst, die Flak-Batterie aus der Kriegsstruktur gestrichen. Der aktive Personalbestand wurde auf 650 Mann reduziert und der Anteil an Reservisten auf 138 Mann erhöht.

Unvergesslich war für alle beteiligten Armeeangehörigen des Truppenteils die Teilnahme am Manöver "WAFFENBRÜDERSCHAFT-80".

Anfang Februar 1981 erfolgte die Mobilmachung der Reservisten des III. Pontonbataillons, für Teile des Landeübersetzbataillons und zur Aufstellung des Zuges Chemische Abwehr im Rahmen einer Übung. Den Reservisten und aktiven Armeeangehörigen konnten hervorragende Leistungen bescheinigt werden. 

Während einer Übung (1981) nahm das verstärkte I. Pontonbataillon an dem Bau der längsten Pontonbrücke der NVA (870 m) im Raum FERCHLAND/ELBE teil.

Die Struktur ab Dezember 1981 folgte stärker den Erfordernissen für die Mobilmachung. Das Regiment gliederte sich nun in ein Pontonbataillon mit drei Pontonkompanien, eine selbständige Pontonkompanie, vorrangig zur Reservistenausbildung vorgesehen, sowie eine Landeübersetzkompanie mit einem GSP-Zug (Selbstfahrende Gleiskettenfähren GSP-55) und zwei Zügen ausgerüstet mit den Schwimmwagen PTS-M, davon jeder dritte mit einem Schwimmwagenanhänger PKP. Den höheren Anforderungen an die rückwärtige Sicherstellung folgend, war eine Instandsetzungs- und Versorgungskompanie zu bilden. Der aktive Personalbestand wurde auf 747 Armeeangehörige erhöht und der Anteil an Reservisten auf 110 Mann verringert.

Im Februar 1982 nahmen Teile des Regiments an der Kommandostabsübung "JUG-82" teil. Das I. Pontonbataillon erhielt die Aufgabe, im Raum BROSCHÜTZ Führungsorgane und Truppen von zwei mobil gemachten Verbänden (Unteroffiziersschulen) und der 3. Pionierbrigade über die ELBE zu führen. Im Juli wurde mit Teilen des Stabes, der Landeübersetzkompanie und des I. Pontonbataillons ein kombinierter Marsch in den Raum PARCHAU und GÜSEN durchgeführt, mit der Aufgabe, während der Truppenübung "Hauptstoß-82" die beteiligten Führungsorgane und Truppen über den ELBE-HAVEL-KANAL sowie über die ELBE im Raum KEHNERT überzusetzen. 

In den folgenden Jahren wurden verstärkt gemeinsame Ausbildungsmaßnahmen mit den Ponton- und Landeübersetzeinheiten der Pionierbataillone der Divisionen des Militärbezirkes III auf dem Wasserübungsplatz ROSSLAU durchgeführt um Ausbildungsmethoden zu verallgemeinern und einheitliche Grundsätze in der Spezialausbildung durchzusetzen.

Höhepunkte der Jahre 1983/84 waren Sicherstellungsaufgaben während der Kommandostabs- und Truppenübungen "SOJUS-83", "SEWER-83" und "VULKAN-83" sowie "JUG-84".

Unerwartet wurde an einem Tag im Juli 1984 die Herstellung der vollen Gefechtsbereitschaft für das Pontonregiment befohlen und die Aufgabe gestellt, im Raum ANNABURG-DAUTSCHEN im Rahmen der Truppenübung "REAKTOR-84" eine Brückenübersetzstelle einzurichten. Anschließend erfolgte eine Überprüfung des Personalbestandes in weiteren militärischen Disziplinen. Der Truppenteil wurde mit "gefechtsbereit" eingeschätzt.

Im August des gleichen Jahres nahmen Teile des Regiments am Manöver "SCHILD-84" auf dem Territorium der CSSR teil. Im Raum MELNIK wurde eine Brückenübersetzstelle eingerichtet.

Im Verlaufe der 80er Jahre erhielten die Einheiten und der Truppenteil in Würdigung vollbrachter Leistungen zahlreiche Urkunden, Plaketten, Ehrenbanner und Auszeichnungen. 

Einsätze in Notfällen und in der Volkswirtschaft in den achtziger Jahren

Im Dezember 1974 bat die Kreiskatastrophenkommission DESSAU um Hilfe bei der Bekämpfung des Hochwassers an ELBE und MULDE. In 19 Tages- und Nachteinsätzen wurden durch die Armeeangehörigen beispielhafte Leistungen vollbracht. Zahlreiche Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere erhielten staatliche Auszeichnungen.

Im November 1976 wurde der Truppenteil mit einer spezifischen Aufgabe betraut. In der BLEILOCHTALSPERRE SAALBURG waren Tiefenbelüftungsanlagen zur biologischen Selbstreinigung des Wassers einzuschwimmen und zu verankern. Für die Leistungen wurde dem Regiment durch den Minister für Umweltschutz und Wasserwirtschaft Dank und Anerkennung ausgesprochen und eine Kollektivprämie übergeben. 

Nach einer Brandkatastrophe in der Papierfabrik DESSAU, im Jahr 1976, wurden Kräfte und Technik zur Bergung der Maschinen und Anlagen eingesetzt, um die Produktion wieder in Gang zu setzen. Im Zusammenwirken mit Betrieben der Garnisonsstadt bauten die Pioniere der Brückenbau- und Technischen Züge des Regiments im Herbst 1977 eine 90 m lange und 3,20 m breite Fußgängerbrücke über die Mulde zur weiteren Erschließung des angrenzenden Naherholungsgebietes. Die von Offizieren des Truppenteils projektierte Behelfsbrücke wird von fünf Unterstützungen mit Doppelpfahljochen getragen, der Oberbau besteht aus Stahlträgern. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde dieses Bauwerk mit dem Namen "Brücke der Nationalen Volksarmee" am 30.10.1977 durch den Regimentskommandeur an den Oberbürgermeister der Stadt DESSAU übergeben.

In der Silvesternacht des Jahres 1978 fiel das Thermometer binnen weniger Stunden um über 20 Grad. Dieser Temperatursturz führte zu einer schwierigen Situation in der Energiewirtschaft und im Verkehrswesen. Die Folge war ein Großeinsatz der Angehörigen des Regiments auf verschiedenen Bahnhöfen zur Aufrechterhaltung des Zugverkehrs. In den darauffolgenden Tagen verlegten Einheiten in die Kraftwerke TRATTENDORF, VOCKERODE und ZSCHORNEWITZ. 52.690 Stunden wurden im Schichtbetrieb unter schwierigen Arbeits- und Lebensbedingungen geleistet.

Nach 9-jähriger Tätigkeit als Kommandeur übergab Oberst Hans-Joachim Peschel am 23.10.1984 das Regiment an Oberstleutnant Werner Winkelmann.

Im Rahmen von Schulungsmaßnahmen der Ausbildungsgruppe des Chefs Pionierwesen der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages "KLIEN-85" war das Regiment Gastgeber. Bei Lehrvorführungen zu Themen wie: "Lande- und Brückenübersetzstellen, Scheinbrücken, Tarnung von BÜS, Marschstraßen und Räume" wurden erstmalig Pontons mit Hubschraubern aus einem Bereitstellungsraum zu den Übersetzstellen eingeflogen und im Wasser abgesetzt. 

Eine der anspruchsvollsten Aufgaben war die Mobilmachung des Regiments zur Kriegsstruktur (Aufstellung eines 3. Pontonbataillons und des Landeübersetzbataillons) und der Einsatz des formierten Truppenteils während der KSÜ "JUG-87".

In den Folgejahren wurde das Regiment bei Truppen- und Kommandostabsübungen in verschiedensten Räumen zur Sicherstellung von Übersetzhandlungen eigesetzt. So u. a. während der KSÜ "DRUSHBA-89" zu einem Brückenschlag über die Havel in Anwesenheit von 40 NATO-Beobachtern.

Prägnant für die Jahre 1987 bis 1990 war der Einsatz des Personalbestandes zur Arbeit in der Volkswirtschaft, Schwerpunkte waren die Betriebe Waggonbau und ABUS in DESSAU, die Kraftwerke VOCKERODE und SCHWARZE PUMPE sowie die Deutsche Reichsbahn. Diese dauerhaften Einsätze führten folglich, besonders bei den Wehrpflichtigen, zur Unzufriedenheit.

Das Regiment wurde am 03.10.1990 vollzählig dem Vertreter der Bundeswehr mit allen materiellen und technischen Ausrüstungen übergeben.